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Kinder überwachen gps

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Chilbi, Freibad oder Supermarkt sind aber Orte, an denen sich kleine Kinder plötzlich wie in Luft auflösen können — trotz höchster Aufmerksamkeit und nötiger Vorkehrungen. Wer das erlebt hat, kann sich vorstellen, wie erleichternd es sein kann, das Kind im Notfall technisch lokalisieren zu können. Ob diese Überwachung permanent oder gar heimlich geschehen muss, ist eine andere Frage. Ein souveräner Umgang mit Notsituationen sollten Kinder aber in jedem Fall erlernen — auch für das spätere Leben.

GPS-Tracking-Uhren und Smartwatches für Kinder: Mobiler Babysitter oder Spionage-Tool?

Das geht auch Lauras Mutter durch den Kopf, als die Tochter etwas später ölverschmiert heimkehrt. Die Fahrradkette habe sich verklemmt, erzählt das Mädchen und geht Hände waschen. Tracking schränkt das Grundbedürfnis nach Freiheit und Autonomie ein und beeinträchtigt die Privatsphäre von Kindern. Heimlich eingesetzt, ist es besonders riskant.

Fliegt es auf, kann es zum schwerwiegenden Vertrauensbruch kommen. Viele Eltern fragen sich, wo endet die Aufsichtspflicht, wo beginnt der heikle Eingriff in den kindlichen Freiraum? Beides sollte man nicht gegeneinander abwägen. Ein Kind ist dann sicher, wenn es auch im Notfall souverän zu reagieren weiss.

Hier helfen Abmachungen, wohin es gehen darf und bis wann es zu Hause sein muss. Wenn Eltern sich übermässig sorgen und misstrauisch sind, dann spüren das die Kinder — mit oder ohne Tracking. Überbehütung macht Kinder ängstlich und unselbstständig. Ausserdem besteht die Gefahr, dass sie später als Jugendliche in ernste Situationen geraten, mit denen sie nicht gelernt haben umzugehen.

GPS-Tracker – Überwachung der Kinder per GPS

Kritiker behaupten, GPS-Tracking — besonders wenn es heimlich eingesetzt wird — könne das Verhältnis der Eltern zu ihren Kindern belasten und täusche nur eine Sicherheit vor. Einsatz und Handhabung des Fröschlis liegen im Verantwortungsbereich der Eltern. Es ist ihre Aufgabe, damit verantwortungsvoll umzugehen. Und ja, eine prozentige Sicherheit kann man nie gewähren. Werden diese auch von Eltern nachgefragt?

Die Smartsole ist in erster Linie für betagte, demente Personen gedacht. Es gibt sie erst ab Grösse 37 aufwärts. Eine Nachfrage für Kinder spüren wir aber tatsächlich im Bereich Autismus. Die neuen Ortungssysteme decken ihr elterliches Urbedürfnis nach Sicherheit. Bloss, wo bleibt da die Freiheit? Kinder allein unterwegs: Kann ein Ortungsgerät alle Gefahren nichtig machen?

Foto: iStock, Thinkstock. Wer kennt es nicht: Man geht mit dem Kind einkaufen und kaum dreht man sich um, ist das Kleine weg. Es wird zuerst ruhig umhergeblickt, dann hastig die Gänge durchsucht, zuletzt, die Panik unterdrückend, der Kundendienst benachrichtigt. Wenn das Kind nirgends aufzufinden ist, ergreift Eltern das Gefühl der Ohnmacht. Ihnen wird bewusst, dass es hunderprozentigen Schutz im wahren Leben nicht gibt. Das sagen auch Pädagogen. Quelle: Die Welt. Angst treibt übervorsichtige Eltern zu derartigen Überwachungsmethoden.

Trotz stetig sinkender Kriminalität wächst bei vielen das Gefühl, das hinter jeder Ecke Pädophile , Mörder oder Kidnapper lauern.

Gps Handyortung Software für metergenaue Standpunktortung

Diese gefühlten Risiken wollen viele Eltern mit geballter Hightech minimieren. Ob ihren Kindern diese Überwachung guttut, ob sie echte oder nur gefühlte Sicherheit bietet, müssen Eltern selbst entscheiden. Rundumschutz bietet die Ortung jedenfalls nicht. Beispielsweise geht den kleinen Akkus bei permanenter Positionsübermittlung schnell die Puste aus, viele Minisender halten nicht mal einen Tag durch. Darüber hinaus können Kinder die Sender verlieren oder bewusst an einer bestimmten Stelle deponieren.

GPS Tracker Kinderuhr im Test

Und wenn sich Kinder überwacht fühlen, können sie nie Freiheit erleben, keine Selbstständigkeit entwickeln. Darin sind sich die meisten Experten einig — so auch die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Paula Honkanen-Schoberth. Halten Sie das für sinnvoll? Aber diese Sicherheit ist trügerisch, denn Geräte können verloren gehen oder ausfallen. Zudem könnte ein Täter als Erstes so ein Gerät entsorgen. Gerade für kleinere Kinder ist es wichtig zu wissen, meine Eltern passen auf mich auf, nicht ein Gerät. Honkanen-Schoberth: Aus pädagogischer Sicht müssen wir eher negative Auswirkungen befürchten.

Denn diese Geräte tragen zur Verunsicherung der Kinder und Eltern bei: Sie erzeugen eine Atmosphäre der Angst, indem sie den Eindruck erwecken, als wären Kinder ständig und überall so gefährdet, dass man sie deshalb jederzeit orten können muss.